Kirchdorf

Wolf gehört nicht in unsere Region

Umweltminister Wenzel kümmert sich nicht

Es war eine hoch informative Veranstaltung mit über 100 Besuchern, zu der die beiden Landtagsabgeordneten Volker Meyer und Karl-Heinz Klare in die Gaststätte Zur Penne nach Twistringen eingeladen hatten. Fragen konnten geklärt werden. Wichtige Punkte blieben aber offen. Kritik machte sich an dem grünen Umweltminister Wenzel fest, der sich nicht um die Probleme kümmert. Die Landtagsabgeordneten riefen dazu auf, an den Niedersächsischen Landtag formlose Petitionen zu schreiben und die unbefriedigende Situation dazustellen. Das Parlament würde sich mit jeder einzelnen Petition befassen und die Landesregierung müsse hierzu Stellung nehmen.

 Die Referenten und Abgeordneten informierten und beantworteten Fragen. Von links: Kurt Gödecke, Karl-Heinz Klare, Dr. Marcel Holy, Volker Meyer, Dr. Stephan Siemer, Ulrike Schwierking und Sebastian Ostmann. Die Referenten und Abgeordneten informierten und beantworteten Fragen. Von links: Kurt Gödecke, Karl-Heinz Klare, Dr. Marcel Holy, Volker Meyer, Dr. Stephan Siemer, Ulrike Schwierking und Sebastian Ostmann.

Zu Beginn gedachte die Versammlung der Unfallopfer des Flugzeugabsturzes mit einer Schweigeminute. Landtagsabgeordneter Volker Meyer begrüßte die Teilnehmer „daß sie so zahlreich gekommen sind, zeigt uns, dass dieses Thema vielen Menschen unter den Nägeln brennt. Besonders, da viele Wölfe mit einer geringen Scheu vor Menschen ein unnatürliches Verhalten an den Tag legen.“

Landtagsabgeordneter Dr. Stephan Siemer aus dem Landkreis Vechta konnte von vielen Gesprächen und Veranstaltungen zum Thema Wolf berichten. „Es ist nachgewiesen, dass die Wölfe in Niedersachsen aus dem Baltikum kommen. Im Landkreis Vechta konnten 60 Schafrisse eines Wolfes nachgewiesen werden. Umweltminister Wenzel hat keine Antworten auf die existenzgefährdeten Fragen der Nutztierhalter. Wir arbeiten gut mit dem Wolf-Monitoring der Landesjägerschaft zusammen.“

Die ehrenamtlichen Wolfsberater Dr. Marcel Holy und Kurt Gödecke, die der Landesjägerschaft zuarbeiten, gaben interessante Einschätzungen zur Lage und künftigen Entwicklung. „Wir sehen uns die Risse an, nehmen Speichelproben, und sichten Spuren. Wir leisten Öffentlichkeitsarbeit und beraten bei konkreten Anfragen z.B. die Nutztierhalter. Der Landkreis Diepholz hat vergleichsweise weniger Wild, daher die Nutztierrisse. Leider dauern die Entschädigungszahlungen durch das Ministerium endlos lange.“

Ulrike Schwierking vom Pferdezuchtverein Diepholz bezeichnete die Rückkehr des Wolfes als eine große Bedrohung und fragte „Ist eine ganzjährige Weidehaltung der Pferde überhaupt noch möglich? Wenn ein Rudel Wölfe durch eine Weide läuft, so wird kein Zaun die Pferde halten. Die Pferde sind dann eine Gefahr für den Straßenverkehr.“ Zur Entschädigung von 5.000 Euro für ein Pferd verwies Ulrike Schwierking, dass sogar schon viele Fohlen mehr Wert sein würden.

Schäfer Sebastian Ostmann aus dem Landkreis Vechta beklagte die 70 Nutztierrisse. „Ende März müssen wir mit den Schafen raus. Als Herdbuchzüchter kann ich mit meinen Suffolks und Coburger Fuchsschafen wesentlich höhere Erlöse als die 150 Euro für ein gerissenes Mutterschaf erzielen. Die Nutztierhalter sind die Verlierer! Das Umweltministerium läßt uns im Stich!“

Landtagsvizepräsident Karl-Heinz Klare berichtete von einer sehr emotionalen Debatte im Landtag zum Thema Wolf. „In der Nähe des Waldkindergartens in Goldenstedt ist der Wolf gesehen worden. Ich habe kann die Sorgen der Eltern und Erzieherinnen verstehen!“

In der Diskussion zeigte ein Züchter der Rinderrasse Blone d`Aquitaine seine Probleme auf. Die 160 Tiere sind auf 22 Wiesen verteilt. Der Waldkindergarten Twistringen fragte: „Wie können wir unsere Kinder schützen?“ Jäger berichteten über den Rückgang des Wildes in deutschen und ausländischen Revieren durch den Wolf. Der Einsatz von Herdenschutzhunden wirft neue Fragen auf. Ohne Bejagung wird der Wolf sich weiter vermehren.

Zusammenfassend wurde festgehalten, dass es in Niedersachsen Regionen gibt, in denen der Wolf zu erheblichen Problemen führt. Dazu gehören die Deiche, für die eine Beweidung durch Schafe unerläßlich ist. Auch unsere Region, die nicht über genügend Wildtiere verfügt, ist für den Wolf ungeeignet. Die Landesregierung wurde aufgefordert, sich für eine Änderung der EU-Richtlinie einzusetzen, damit der Wolf bejagt werden kann.